Nachmittags Linienflug mit Royal Air Maroc von Frankfurt nach Casablanca. Wir werden von unserem marokkanischen, Deutsch sprechenden Reiseleiter erwartet und fahren mit dem Bus über die sehr gut ausgebaute Autobahn in knapp drei Stunden nach Marrakech. Wir übernachten in einem Riad in der Medina von Marrakech.
Mit einem Kleinbus fahren wir über Azilal und das Ait Abbas-Tal in die Bergwelt Marokkos. Unterwegs sehen wir uns die höchsten Wasserfälle Marokkos an, die Cascades d'Ouzoud. Sie stürzen in mehreren Stufen über teils bewachsene Felsen in die Tiefe. In einem kleinen Restaurant bei den Wasserfällen kann mittags eingekehrt werden. Nach etwa fünf Stunden Fahrzeit erreichen wir unser Ziel, das Ait Bouguemez-Tal, welches noch vor wenigen Jahren nur über eine Piste erreichbar war. Das weite Tal (ca. 1.800 m) liegt im Herzen des Atlas-Gebirges und ist von schroffen Bergen umgeben. Nachdem wir uns eingerichtet haben, unternehmen wir am Nachmittag eine kleine Erkundungstour.
Heute brechen wir zu unserer ersten Wanderung in das Tal Ait Said auf und lernen die Gegend kennen. Wir wandern durch die Schluchten von Arous und weiter zum gleichnamigen Dorf. Nach unserem Picknick zum Mittagessen wandern wir zurück nach Talsenante.
Nach dem Frühstück besuchen wir je nach Saison und Verfügbarkeit eine Textil- oder Walnusskooperative im nahe gelegenen Timmit. Über die teils bewässerten Felder, auf denen viel gehackt, gepflanzt oder geerntet wird, wandern wir im Anschluss bergauf zur Speicherburg von Sidi Moussa. Zahlreiche Legenden ranken sich um diese auf einem konischen Bergkegel über dem Tal thronende Speicherburg. Von hier steigen wir ab zu riesigen, am Hang liegenden Felsplatten, auf denen Dinosaurier-Spuren zu erkennen sind. Im Anschluss geht es wieder bergauf zur Quelle von Ait Imi, wo wir im Schatten von Walnußbäumen unser Picknick genießen. Am Nachmittag wandern wir nach Ikhf n'Ighir hinunter, wo wir unsere Herberge für die nächsten zwei Nächte beziehen.
Heute wandern wir durch das schmale Ahebak-Tal zu den Hochweiden. Wir sind bei einer Nomadenfamilie zum Tee eingeladen und bekommen einen Einblick in die Lebensweise der Halbnomaden, die im Sommer die Weiden mit ihren Tieren bewirtschaften. Nach unserem Mittagspicknick wandern wir auf anderer Route, als beim Aufstieg zurück nach Ikhf n'Ighir. Im Dorf treffen wir, insofern vor Ort, ein Gemeindemitglied von dem wir erfahren, wie der soziale Zusammenhalt und das Leben der Berber und Halbnomaden hier in den Bergen funktioniert. Die perfekte Ergänzung zum Besuch bei der Familie heute Mittag, um die Zusammenhänge des Lebens hier in den Bergen besser verstehen zu können. Um das Glück im gleichnamigen Tal vollends nachvollziehen zu können, lernen wir bei einem Kochkurs, was hier zum Glücklichsein kulinarisch beigetragen wird. Nach dem Essen wird uns der marokkanische Minztee kunstvoll eingeschenkt.
Wir fahren ein Stück mit lokalen Taxis durch kleine Berberdörfer durch das bewirtschaftete Ait Hkim Tal. In den Dörfern ist die traditionelle Lehmbauarchitektur nach wie vor üblich. Wir fahren nach Zaouit Oulemzi, von wo wir zum Izourasee aufsteigen. Unterhalb des beachtlichen Bergmassives von Azourki liegt der im Sommer meist trockene See Izourar, der auch von vielen Zugvögeln aufgesucht wird. Aufgrund der Fruchtbarkeit des Bodens wird die Region von den Ait Atta Nomaden geschätzt. Sie kommen im Sommer vom weit entfernten Jebel Saghro Gebirge über den Hohen Atlas hierher, um ihre Ziegen, Schafe und manchmal sogar Kamele zu weiden. Nach einem Picknick in dieser eindrucksvollen Szenerie wandern wir zurück zur Straße und fahren von dort mit Taxis nach Ikhf n'Ighir zurück.
Mit dem Kleinbus fahren wir - voller Eindrücke und Erlebnisse aus dem Berber-Tal - zurück nach Marrakech. Die abwechslungsreiche Fahrt führt durch Bergland zu einer natürlichen Steinbrücke wo wir einen Zwischenstopp einlegen. Nach Ankunft in Marrakech beziehen wir unser Riad in der Altstadt, je nach Ankunftszeit haben wir noch Gelegenheit auf eigene Faust durch die Altstadt zu streifen und vielleicht das eine oder andere Souvenir zu kaufen (Unbedingt handeln!). Unser Abschiedsessen genießen wir in stimmungsvoller Atmosphäre in der Medina.
Morgens Transfer zum Flughafen nach Casablanca, wo wir unseren Rückflug nach Frankfurt antreten.
Profil: Der Fokus dieser Reise liegt auf dem touristisch wenig frequentierten Ait Bouguemez-Tal im Hohen Atlas. Ein authentisches Reiseerlebnis mit Begegnungen, Kochkurs, Besuch einer Walnuss- oder Textilkooperative und nicht zuletzt den schönsten Wanderungen in der Gegend. Eine Reise für alle Sinne! Anforderung: Voraussetzung für diese Reise sind Kondition und Ausdauer für Wanderungen mit bis zu 6 Std. Gehzeit auf befestigten Pfaden. Es sind keine technischen Vorkenntnisse erforderlich. Gehzeiten können sich durch ungünstige Witterungsbedingungen und je nach Kondition der Gruppe verlängern. Die Wanderungen werden regelmäßig durch erholsame Pausen unterbrochen, einzelne Tagesetappen können auch ausgelassen werden. Unterbringung: Wir übernachten im Ait Bouguemez-Tal in zwei gemütlichen, familiär geführten Gästehäusern mit Gemeinschaftsbädern. In Marrakech übernachten wir in einem kleinen Riad in der Altstadt. Ein Riad ist ein traditionelles marokkanisches Altstadthaus, das mit Gästezimmern ausgestattet ist. Verpflegung: Bei dieser Reise ist abgesehen von Anfang und Ende der Reise Vollpension inkludiert. Für unser Mittagspicknick bekommen wir von unserer Gastfamilie ein kleines Lunchpaket mit auf den Weg (Brot, Käse, Ei, Thunfisch o.Ä.). Frühstück und Abendessen werden jeweils von den Gastgebern für uns zubereitet. Abends gibt es eine warme Mahlzeit mit Suppe und einem Hauptgericht, z.B. dem Nationalgericht Tajine, Couscous oder Hähnchen, etc. Zum Abschluss gibt es meist einen traditionellen Pfefferminztee. Mineralwasser können wir in der Unterkunft oder unterwegs in Dörfern kaufen. Vegetarische Verpflegung ist möglich, muss jedoch unbedingt im Vorfeld der Reise angemeldet werden. Bezüglich veganer Verpflegung und Lebensmittelunverträglichkeiten halten Sie bitte im Vorfeld der Reise mit uns Rücksprache. Nachhaltigkeit: Wir übernachten in kleinen, familiengeführten Gästehäusern, werden von lokalen Muli-Treibern und ihren Tieren begleitet und einem Koch aus dem Ait Bouguemez-Tal verköstigt. Wir besuchen Nomaden- und Berberfamilien, wodurch wir einen unverfälschten Einblick in den Alltag und das ländliche Leben des Hohen Atlas erhalten. Durch diese Faktoren generieren wir Einkommen für die besuchten Familien und Dörfer. Indem wir behandeltes oder gefiltertes Wasser aus natürlichen Quellen nutzen, reduzieren wir Müll und schonen somit die Umwelt. Trinkwasser: Mineralwasser in Plastikflaschen ist in den Städten und Dörfern unterwegs überall erhältlich. Allerdings schonen wir die Umwelt, indem wir auf Leitungs-, Quell- oder Brunnenwasser zurückgreifen, das wir unbedingt mit einem Wasserentkeimungsmittel oder Wasserfilter behandeln müssen. Respekt: Respekt ist in unbekannten Kulturkreisen besonders wichtig und sollte für alle Teilnehmer selbstverständlich sein. Wir bitten um taktvolles Verhalten gegenüber der einheimischen Bevölkerung, vor allem außerhalb der großen Städte.