Flug nach Bari. Wir werden von unserer Reiseleitung empfangen und fahren gemeinsam nach Norden auf die Halbinsel Gargano. Dort beziehen wir unsere Zimmer im Agriturismo.
Wir frühstücken ausgiebig, dann fahren wir in den Nationalpark Gargano auf den Monte Saraceno. Unsere erste Wanderung führt zunächst durch typische Macchia-Vegetation aus Aleppo-Kiefern, Myrte, Mastix und Ginster. Doch plötzlich ändert sich das Landschaftsbild - wir erreichen eine weite Hochebene. Hier befinden sich die über 500 Gräber der Nekropole der Daunier. Nach einem kurzen und steilen Abstieg endet die Wanderung in der Ebene Mattinata´s. Hier werden wir abgeholt und fahren entlang der atemberaubenden Steilküste nach Vieste. Wir schlendern durch das lebhafte Städtchen und erkunden die verwinkelten Altstadtgassen. Vielleicht sehen wir einen „Trabucco", ein hölzernes Fischfanggestell aus der Zeit der Phönizier? Bei schönem Wetter haben wir Gelegenheit am Sandstrand von Vieste zu Baden. Am späten Nachmittag fahren wir inmitten des Nationalparks Gargano durch die Foresta Umbra, einem der eindrucksvollsten Buchenwälder Süditaliens zurück nach Mattinata.
Am Morgen fahren wir auf einer alten, ehemaligen Pilgerstrasse nach Monte Sant'Angelo. Immer wieder haben wir in den Kehrtwenden einen atemberaubenden Blick auf die Steilküste. Dort angekommen schultern wir den Tagesrucksack und machen uns auf den Weg zur Abtei von Santa Maria di Pulsano. In den steilen Felswänden unterhalb des Klosters gibt es über 24 schwer zugängliche Einsiedeleien. Gemeinsam mit einem örtlichen Führer sehen wir uns die Zellen und Arbeitsräume des Klosterkomplexes an und bewundern die Fresken, die in einigen Räumen erhalten geblieben sind. Den Nachmittag verbringen wir in Monte Sant'Angelo. Wir nehmen uns Zeit, das mittelalterliche Junno-Viertel und die Grottenkirche San Michele, UNESCO-Welterbe und eine der ältesten christlichen Kultstätten Europas, zu besichtigen. Gegen Abend fahren wir zurück zu unserem Agriturismo und lassen uns noch einmal von unseren Gastgebern mit regionalen Spezialitäten verwöhnen.
Nach einem zeitigen Frühstück packen wir unser Gepäck in den Bus und fahren in Richtung Westen auf die Murgia. Zuerst wandern wir ein Stück durch den Wald, bis plötzlich der Blick frei wird auf die weitläufige, steinige Hochebene der Alta Murgia. Wir folgen einem schmalen Pfad durch die fast surreal wirkende Landschaft, unzählige Kräuter und wild wachsende Orchideen säumen unseren Weg. Vielleicht entdecken wir einen Raubvogel, der hoch über uns auf Beutesuche seine Kreise zieht. Vor uns ragt mächtig das achteckige Castel del Monte auf - unmöglich in diesem Gebiet zu wandern, ohne dass unser Blick immer wieder vom weißen Stein des Kastells angezogen wird. Nach unserem Mittagspicknick in einem schattigen Pinienwald besichtigen wir das Meisterwerk des Stauferkönigs Friedrich II. Am späten Nachmittag fahren wir weiter Richtung Ostuni, in der Nähe der Stadt beziehen wir unsere Zimmer für die nächsten drei Nächte.
Heute geht es ins Valle d'Itria, das sogenannte Tal der Trulli. Über die weitläufig besiedelte Karsthochebene wandern wir vorbei an den typischen Steinhütten (Trulli), deren Dächer wie Zipfelmützen zwischen den Trockensteinmauern und dem Grün der Gemüsegärtchen aufragen. Auf ehemaligen Maultierpfaden entdecken wir Schritt für Schritt eine alte Kulturlandschaft und erfahren nebenbei viel Wissenswertes über die Architektur der Trulli und die Traditionen ihrer Bewohner. In einem botanischen Garten sehen wir verschiedene, teils vom Aussterben bedrohte Obstsorten, stolz ist man hier besonders auf die über 500 verschiedenen Feigensorten aus ganz Italien und die raren Zitrusfrüchte. Weiter geht es in die "Trulli-Hauptstadt" Alberobello. Wir streifen durch die Straßen und werfen auch einen Blick ins Innere eines Trullo.
Heute verlassen wir die Region Apulien und fahren in die benachbarte Basilikata. Die Felsenstadt Matera ist ein faszinierendes Eintauchen in eine jahrtausendealte Geschichte und einen Besuch wert, nicht erst seit Carlo Levis Roman "Christus kam nur bis Eboli"! An den Tuffsteinhängen der Schlucht liegen die berühmten Sassi, eng verschachtelte und übereinander gebaute Höhlenwohnungen, die eindrucksvoll die bittere Armut der Bewohner in dieser Region zeigen. Wir wandern zunächst auf der gegenüberliegenden Schluchtseite mit fantastischem Ausblick auf die Sassi von Matera. Anschließend erkunden wir in einem Auf und Ab von Treppenstiegen und Saumpfaden die Stadt, die vom Schandfleck Italiens, 1993 UNESCO-Weltkulturerbe wurde und 2019 Europas Kulturhauptstadt war. Dabei besichtigen wir nicht nur eine Wohnhöhle, sondern auch das geniale Wassersammelsystem, dank dessen die Besiedlung Matera's überhaupt erst möglich war. Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Rückweg nach Ostuni.
Direkt von unserer Masseria aus wandern wir heute durch uralte, schattige Olivenhaine nach Ostuni. Die weiße Stadt thront wie eine arabische Festung auf einem Hügel. Bei einem Rundgang erkunden wir das Gassenlabyrinth der Altstadt und erfahren, was „spontane Architektur" ist. Nach der Mittagspause fahren wir weiter ins Anbaubegiet des Primitivo Rotweins und besuchen bei Manduria eine Genossenschaftskellerei. Hier werden wir mit Sicherheit feststellen, dass der salentinische Rotwein alles andere als "primitiv" schmeckt. Gegen Abend erreichen wir unserer neue Unterkunft im Salento.
Heute fahren wir mit der Bahn in die Kunst- und Kulturstadt Lecce. Was Bildhauer und Architekten hier aus dem weichen Kalksandstein geschaffen haben, ist beeindruckend. Bei einem Rundgang lassen wir uns von der barocken Atmosphäre einnehmen und genießen bei einem Espresso die „Dolce Vita". Nach der Mittagspause fahren wir wieder in unsere Masseria zurück. Wer möchte, kann am Nachmittag eine kleine Wanderung durch die „Grecia salentina" unternehmen (ca. 1,5 Std.). Die griechische Sprachinsel im Salento besteht aus sieben Dörfern, in denen die Einheimischen noch den alten Dialekt „Griko" sprechen. Abends dürfen wir unseren Gastgebern über die Schulter und in die Töpfe schauen, gemeinsam bereiten wir bei einem Kochkurs salentinische Spezialitäten zu.
Nach dem Frühstück bringt uns der Bus zum Naturreservat Porto Selvaggio am Ionischen Meer. Hier schnüren wir unsere Wanderschuhe und steigen hinauf zum aragonischen Küstenwachturm Torre dell'Alto. Ein herrlicher Ausblick auf Gallipoli und das gesamte Küstengebiet erwartet uns! Durch einen schattigen Wald mit Aleppo-Pinien wandern wir bis zur Bucht von Torre Uluzzo. Hier wurden in der Felswand mehrere Höhlen entdeckt, z. B. die Grotta del Cavallo, die in der Steinzeit wohl bewohnt war. Entlang der wilden Felsküste, durch dichte Macchia-Vegetation, erreichen wir die romantische Bucht von Porto Selvaggio, wo wir, je nach Wetter, Lust und Laune, im kristallklaren Wasser baden oder gemütlich picknicken können. Durch den Pinienwald wandern wir wieder zurück bis zum Ausgangspunkt. Hier wartet schon der Bus und wir fahren weiter nach Gallipoli. Nach der Besichtigung einer unterirdischen Lampenölmühle haben wir Zeit, um durch die Altstadt zu bummeln. Am späten Nachmittag machen wir einen Abstecher zum Fischmarkt im Hafen, denn hier feilschen die Käufer mit den Fischern um den frischen Fang – ein Spektakel! Den Abend lassen wir in einem typischen Fischlokal in der Altstadt von Gallipoli ausklingen.
Vom Hafen von Otranto wandern wir heute zum östlichsten Punkt des italienischen Stiefels. Zunächst folgen wir einem Küstenpfad über steppenartiges, steiniges Land. Je weiter wir uns dem Kap von Otranto nähern, desto dichter und grüner wird die Vegetation. Wir befinden uns jetzt an der engsten Stelle der Adria, am Kanal von Otranto. Von hier aus genießen wir eine wunderbare Aussicht aufs Meer, an klaren Tagen kann man sogar die Gebirgszüge der albanischen Küste erkennen. Zurück geht es durch kleine Pinienwälder bis zu einer stillgelegten Bauxit-Grube. Hier hat die Natur eine Landschaft mit intensiven Farbkontrasten geschaffen – grasgrüne Wiesen, eisenhaltige, rote Erde, strohgelbe Schilfpflanzen und der türkisblaue Himmel, der sich im kleinen See der Grube spiegelt. Am Nachmittag besichtigen wir das malerische Städtchen Otranto mit seinen weiß getünchten Häusern und schmalen Gassen. Gegen Abend kehren wir zum Abendessen zurück in unsere Masseria. Vielleicht können wir unsere Gastgeber überreden, für uns die typische „Pizzica" zu spielen?
Wir werden zum Flughafen Bari gebracht und treten den Rückflug an.
Profil: Der Fokus dieser Reise liegt auf leichten Wanderungen durch die vielseitige Natur Süditaliens. Apulien zeigt sich noch recht ursprünglich und authentisch und präsentiert uns viele Einblicke in die reiche Kultur der Region. Dabei kommen auch die gastronomischen Spezialitäten nicht zu kurz. Anforderung: Voraussetzung für diese Reise sind Kondition und Ausdauer für Wanderungen mit bis zu 5 Std. Gehzeit auf befestigten Wegen, aber auch auf Feldwegen mit steinigen Abschnitten. Gelegentlich steigen wir über Trockenmauern. Es sind keine nennenswerten Steigungen zu bewältigen, einzelne Tagestouren können auch ausgelassen werden. Durch ungünstige Witterungsbedingungen und je nach Kondition der Gruppe können sich die Gehzeiten verlängern, die Wanderungen werden aber regelmäßig durch erholsame Pausen unterbrochen. Unterbringung: Wir übernachten in traditionellen Gutshäusern, "Masserien", sowie in "Agriturismi" – Landgütern in ruhiger Lage, die sich auf die Beherbergung von Gästen spezialisiert haben. Die Zimmer sind sehr individuell und gemütlich eingerichtet, verfügen über ein Badezimmer und befinden sich in kleinen Häusern und/oder im Hauptgebäude. Verpflegung: Bei dieser Reise ist Halbpension inkludiert. Wir frühstücken in den Unterkünften, das Abendessen wird entweder in den Unterkünften oder in lokalen Restaurants eingenommen. Zum Abendessen werden weitgehend Lebensmittel aus eigener Produktion verarbeitet, z.B. Ziegenkäse, Feigen oder Gemüse oder auch frischer Fisch. Mittags machen wir entweder ein Picknick oder suchen uns ein Restaurant. Grundsätzlich ist die Küche Apuliens nicht sehr fleischlastig, daher ist vegetarisches Essen möglich, veganes Essen eventuell nach Rücksprache. Sonstige Lebensmittelunverträglichkeiten sind leider nicht umsetzbar. Wir bitten um Verständnis!